Erweiterung
Einstufiger, nichtoffener Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb gem. VgV unter Anwendung von RPW 2013
Wettbewerbsaufgabe
Gegenstand des Wettbewerbs ist die Erweiterung des Schulgebäudes des Leibniz-Gymnasiums in Essen sowie der Neubau von Zweifeld-Sporthallen für die schulische Nutzung sowie die Ergänzung einer Freilufthalle mit einem Umkleidegebäude in Nachbarschaft zum bestehenden Vereinsheim auf dem sportlich genutzten Teilareal. Mit der Maßnahme sind die Freiflächen funktional neu zu gliedern und zu gestalten. Städtebaulich ist die Einbindung in die strukturell heterogene Umgebung zu berücksichtigen.
Preis
Am 17.05.2024 erhielten wir in Arbeitsgemeinschaft mit TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung in Berlin den 1. Preis.
Auszug aus „Städtebau & Architektur“
Das Leibniz-Gymnasium ist eingebettet in die Nachbarschaft eines westlich und nördlich angrenzenden Wohngebiets.
Der historische Altbau, ein rotbrauner Klinkerbau, wurde im Laufe der Jahre um einige Anbauten, sowohl rückseitig als auch am südlichen Grundstücksrand, ergänzt. Die locker auf dem Grundstück verteilten Gebäude wie der Pavillonbau, die Sporthalle und die Toilettenanlage werden alle zurück gebaut, um Platz für die Erweiterung zu schaffen. Zukünftig bleiben lediglich der Altbau und die direkt anschließenden Anbauten erhalten.
Diesem Duktus folgend schließt auch die Erweiterung direkt an den Altbau an und integriert sich harmonisch in das architektonische Gesamtbild. Der Neubau folgt der Straßenflucht, besetzt die Ecke Stankeitstraße / Waisenstraße und definiert damit den Straßenraum. Entsprechend seiner gesellschaftlichen Relevanz, prägt das neue Leibniz-Gymnasium durch seine städtebauliche Positionierung das Stadtgefüge seiner Umgebung.
Ein eingeschossiger Sockel fügt sich nördlich direkt an den Altbau an. Ausgeführt in gleicher Materialität wie der Altbestand fungiert dieser als verbindendes Element. Auf dem Sockel entwickeln sich zwei dreigeschossige Gebäudeteile. Losgelöst von der vorhandenen Bausubstanz entstehen durch ihren Versatz auf natürliche Weise gegliederte Außenräume. Über den so geschaffenen Eingangshof an der Stankeitstraße öffnet sich das Gymnasium zum Stadtteil hin und bildet eine eindeutige Adresse. Als lebendiger Treffpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität kommt er dem gesamten Quartier zugute.
Das Erscheinungsbild wird maßgeblich durch den Kontrast vom Erdgeschoss zu den Obergeschossen geprägt. Ihre unterschiedliche Materialität gliedert den Neubau und nimmt dem Bauvolumen seine Massivität.
In der Erweiterung werden alle Funktionen kompakt und kommunikativ untergebracht. Durch die Positionierung des Gebäudes wird der wertvolle Baumbestand größtmöglich erhalten und durch Neupflanzungen zu einem grünen „Rahmen“ ergänzt.
Wettbewerb 2024: 1. Preis
Auslober: Stadt Essen vertreten durch Immobilienwirtschaft Stadt Essen
Architektur: Luis Gutiérrez Sagüillo, Martina Sauerer, Theresa Mörz
Freianlagenplanung: TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung, Berlin