Neubau für den Fachbereich 2, Informatik und Ingenieurwissenschaften
Nichtoffener Wettbewerb nach RPW
Wettbewerbsaufgabe
Gegenstand des Wettbewerbes ist der Neubau des Gebäudes 7 für den Fachbereich 2, Informatik und Ingenieurwissenschaften am Campus Nibelungenplatz, Frankfurt am Main.
Das Bauwerk wird dabei die westliche Raumkante der Campussituation bilden und soll im Rahmen des vorgegebenen Budgets hervorragende architektonische Qualität und selbstverständliche Gestalt aufweisen und sich in das städtebauliche Gesamtensemble einfügen.
Auf der geplanten Nutzfläche (NF 1-7) von rund 4.400 m² sind überwiegend Räume für chemische und mechanische Labore, Werkstätten, Hörsäle, Seminarräume, einige Büroräume sowie ein teilweise 2-geschossiges Technikum vorgesehen.
Bedingt durch die dichte Bebauung am innerstädtischen Standort und der damit verbundenen beengten Situation hinsichtlich Baustelleneinrichtung ist das Bauwerk in modularer Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad vorgesehen. Dadurch soll auch die Bauzeit verkürzt werden, da durch einen längeren Interimszustand die Lehre des Fachbereiches stark eingeschränkt würde.
Preis
Am 07.12.2017 erhielten wir vom Preisgericht den 3. Preis
Auszüge aus dem Preisgerichtsprotokoll
Der Baukörper nimmt die rechtwinklige Struktur des östlich angrenzenden Campus und die Fluchtlinie an der Nibelungenallee auf. Mit der eigenständigen Flucht entlang der Kreuzerstraße entsteht ein leicht trapezförmiger Baukörper, der sich auch mit den gewählten Höhen und Geschossigkeiten selbstverständlich in die Umgebung einfügt.
Das Grundrissmotiv des Trapezes findet sich im Übergang der Geschosse wieder. Im Ergebnis entsteht ein zurückhaltender Baukörper, der das Gesamtensemble der Hochschule harmonisch ergänzt.
Das zur Nibelungenallee großzügig geöffnete Erdgeschoss verleiht dem Haus mit den gleichförmigen Fensterelementen der Lochfassade einen angenehmen städtischen Charakter. Die vorgeschlagene Betonfassade funktioniert jedoch nur bei einer sorgfältigen, qualitätvollen Durcharbeitung.
Die Grundrisse der Obergeschosse mit der Unterscheidung in dienende und bediente Räume sind klar strukturiert und auf auch auf lange Sicht flexibel nutzbar.
Insgesamt bietet die Arbeit einen eigenständigen Beitrag für die formulierte Aufgabenstellung. Zurückhaltung und einfache Mittel ergänzen den Campus zwar städtebaulich und architektonisch, kontrovers werden aber der architektonische Ausdruck und die Zeichenhaftigkeit des Gebäudes diskutiert.
Die faszinierende Idee, die Ausstellung vom Eingangsbereich her in einer Aufwärtsspirale zu durchschreiten, ist auf den ersten Blick stringent und schlüssig vorgetragen. Insbesondere das allgegenwärtige Landschaftserlebnis im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Ausstellungsbesuch kann überzeugen.
Die schwierige Spiralform wird formal sicher beherrscht, es entsteht ein zeichenhaftes, sympathisch anmutendes Gebäude. Die gewählten Materialien und die sorgfältigen Details erzeugen ein zurückhaltendes Erscheinungsbild, das die Wirkung der ausdrucksstarken Baukörperform unterstreicht.
Wettbewerb 2017: 3. Preis
Auslober: Land Hessen vertreten durch den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen, Niederlassung Rhein-Main
Mitarbeit: Luis Gutiérrez Sagüillo