Neubau Fakultät Technik
Nicht offener einphasiger Planungswettbewerb nach RPW 2008
Wettbewerbsaufgabe
Ziele des Wettbewerbs sind die Bauwerksplanung für den Neubau der Fakultät Technik der Dualen Hochschule Baden-Württemberg am Standort Stuttgart in der Hegelstraße und das städtebauliche Konzept für den benachbarten Rothmannblock.
Preis
Am 09.10.2013 erhielten wir vom Preisgericht eine Anerkennung.
Städtebauliches und architektonisches Konzept
Der Baukörper für die Technische Fakultät der Hochschule Stuttgart übernimmt die angrenzenden Raumkanten und passt sich damit selbstverständlich in das städtebauliche Gefüge ein. Die Gestaltung der Fassaden setzt dabei einen spannungsvollen Kontrast zur umgebenden Bebauung und verleiht dem Gebäude eine unverwechselbare Identität, die seine besondere Funktion widerspiegelt. Abhängig von Tages- und Jahreszeit sowie Sonnenstand verändert sich das Äußere des Gebäudes und schafft ein lebendiges Erscheinungsbild mit wechselnden Eindrücken. Drehbare Sonnenschutzelemente ermöglichen ein Verschatten und Öffnen der Fassade. Die flexible Fassadenstruktur lässt, wo erwünscht, Tageslicht ins Gebäude, ermöglicht Wärmeerträge im Winter und effektive Verschattung im Sommer. Durch die Tiefe der Lamellen ist dabei immer gleichzeitig der Ausblick bzw. Einblick durch die Fassade gewährleistet. Großzügige Öffnungen des Gebäudes kennzeichnen die Eingangssituationen von Süden und Norden. Transparente Foyerflächen schaffen dabei fließende Übergänge von Innen nach Außen und öffnen das neue Fakultätsgebäude zu seinem Umfeld. Ein offener Innenhof, gleichermaßen Erweiterung des öffentlichen Raums und ruhiger Binnenhof, bietet ein zusätzliches Angebot für Kommunikation und Aufenthalt im Freien.
Innere Erschließung
Ein großzügiges Foyer über alle Geschoße am Vorplatz zur Hegelstraße bildet den Auftakt der Technischen Fakultät im Süden und beinhaltet die vertikale Haupterschließung des Gebäuderings.
Lernlandschaften
Eine einfache Gebäudegeometrie mit einer ringförmigen Erschließung gewährleistet eine übersichtliche Wegeführung und erleichtert die Orientierung. Großzügige Erschließungsflächen bieten Raum für Begegnung und Kommunikation.
Kommunikation
Abwechslungsreiche Aufenthalts- und Bewegungsflächen um den Innenhof ermöglichen vielfältige Blickbeziehung und Wechselwirkungen mit dem Außenraum. Großzügige Fensterflächen gewährleisten viel Tageslicht und schaffen eine helle und freundliche Atmosphäre im Gebäudeinneren.
Auszüge aus dem Preisgerichtsprotokoll
Die vorhandene städtebauliche Struktur wird mit zwei großmaßstäblichen, die Blockränder der beiden Baufelder vollständig besetzenden Bauvolumen konsequent weitergeführt. Mit klaren Raumkanten und offenen Höfen fügen sie sich selbstverständlich in das Umfeld ein und erzeugen eindeutig definierte öffentliche Straßenräume.
Durch die schlüssig an den Blockecken situierten Eingänge wird die Hegelstraße als urbaner Raum weiterentwickelt und eine starke Präsenz der DHBW an dieser stark frequentierten städtischen Achse erzeugt. Mit den jeweils vorgelagerten, etwas knapp bemessenen Vorplätzen ergibt sich eine eindeutige Adressbildung, sowie eine sinnfällige Verbindung beider Bauabschnitte über den öffentlichen Straßenraum der Hegelstraße.
Auf eine Differenzierung in der Höhe wird zugunsten ruhiger und klarer Baukörper verzichtet. Mit durchgehend 5 Geschossen wird die entlang der Hegelstraße zulässige Gebäudehöhe geringfügig überschritten. Durch das Abrücken des Baukörpers von der Baugrenze und Baumpflanzungen entlang der Hegelstraße, soll die mächtig erscheinende Höhe kompensiert werden.
Der einfachen Logik der städtebaulichen Disposition folgt eine klare funktionale Anordnung der Nutzungen im Inneren. Dabei wird das konzeptionelle und räumliche Potential des großzügig dimensionierten Innenhofes konsequent genutzt.
Im Erdgeschoss ist der fließende Übergang zwischen Hof und Veranstaltungs- und Foyerbereich, als auch die Durchwegung und Öffnung zum Rothmannblock als besondere Qualität hervorzuheben.
ln den Obergeschossen überzeugt die Übersichtlichkeit der ringförmigen Erschließung und die zum Innenhof hin durchlässige Grundrissgestaltung mit einem abwechslungsreichen differenzierten Angebot an Lernorten und Kommunikationsflächen.
Positiv zu bewerten ist auch die direkte vertikale Anbindung an das Foyer über die großzügige offene Treppe, offen bleiben hier die Belange des Brandschutzes. Das geforderte Raumprogramm ist insgesamt sehr gut erfüllt.”
Das Gebäude weist insgesamt eine klare und flexible Struktur auf.
Auf Grundlage eines naheliegenden städtebaulichen Konzeptes reagiert der Entwurf mit großer Angemessenheit auf das Programm und lässt ein freundliches und kommunikatives Haus erwarten.
Wettbewerb 2013: 4. Preis
Auslober: Land Baden-Württemberg vertreten durch den Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Schwäbisch-Gmünd
Mitarbeit: Luis Gutiérrez Sagüillo, Barbara Maurer
Sachverständiger: Prof. Ludwig Schegk, Schegk Landschaftsarchitekten | Stadtplaner BDLA, Haimhausen