Neubau eines Probengebäudes sowie Aufstockung und Reorganisation des Betriebsbereichs
Neubau Probengebäude
Die neue Probebühne musste in stadträumlich beengter Lage eingefügt werden. Das städtebauliche Konzept legt daher seinen Fokus auf eine angemessene Reaktion auf das vorhandene Umfeld und die Stärkung der innerstädtischen Wegebeziehungen.
Vielfältige Funktionszusammenhänge, unterschiedliche Raumhöhen und ein heterogener, durch eine fortwährende Erneuerung und Erweiterung des Baubestandes geformter Altbaubestand beeinflussen das architektonische Konzept. Der Neubau wird nicht als „endgültiger Zustand“, sondern als weitere Etappe in der Baugeschichte des Landestheaters gesehen.
Sowohl der Neubau als auch das bestehende Theatergebäude umfassen sieben Ebenen. Die Geschosshöhen des an das Bestandsgebäude angedockten Neubaus sind der jeweiligen Nutzung angepasst und betragen zwischen 2,80 und 9 Metern. Aus diesen sehr unterschiedlichen Raumhöhen- und abmessungen ergab sich unser wesentliches Entwurfsprinzip: das Anordnen und Zusammenfügen der in Fläche und Höhe unterschiedlichen Proberäume.
Das Ergebnis ist ein skulpturaler Anbau, bei dem Vor- und Rücksprünge sowie eingeschnittene Fensterbänder die monolithisch anmutenden Fassaden ordnen und unterteilen. Die sich teilweise aus dem Gebäude herausschiebenden Kuben machen auch für den außenstehenden Betrachter Funktion und Charakter des künstlerischen Werkstattgebäudes ablesbar.
Die Beschaffenheit der verwendeten Materialien spiegelt bewusst die Funktion des „Zweckbaus“ Theaterwerkstatt wider. Lichtlinien und die farbigen Akzente der Türen und Tore helfen den Nutzern, sich im Gebäude zu orientieren.
Die Errichtung des Neubaus wurde, genauso wie die Sanierung und der Umbau des Bestands, bei laufendem Betrieb durchgeführt.
2002-2003
Wettbewerb 2001: 1. Preis
Auftraggeberin: Bauherrengemeinschaft Land Tirol, Stadt Innsbruck
Mitarbeit: Robert Jany, Pia Kalverkamp, Georg Linus Kestel, Carolin Ruckdeschel
Fotos: Gerhard Hagen, Bamberg
BGF Neubau: 5.128 m²
BGF Sanierung: 4.644 m²
BGF Aufstockung: 2.286 m²
BRI Neubau: 16.086 m³
BRI Sanierung: 11838 m³
BRI Aufstockung: 8.500 m³