Erweiterung
Das Leibniz-Gymnasium liegt im Stadtteil Altenessen-Süd an der Stankeitstraße und ist eingebettet in die Nachbarschaft eines westlich und nördlich angrenzenden Wohngebiets. Direkt östlich schließt eine Sportfläche an, während südlich der Kaiser-Wilhelm-Park angrenzt. Die Wohnbebauung folgt dem Straßenverlauf und entwickelt sich von einstöckigen Gebäuden im Westen zu mehrstöckigen im Norden.
Der historische Altbau, ein rotbrauner Klinkerbau, wurde im Laufe der Jahre um einige Anbauten, sowohl rückseitig als auch am südlichen Grundstücksrand, ergänzt. Die locker auf dem Grundstück verteilten Gebäude wie der Pavillonbau, die Sporthalle und die Toilettenanlage werden alle zurück gebaut, um Platz für die Erweiterung zu schaffen. Zukünftig bleiben lediglich der Altbau und die direkt anschließenden Anbauten erhalten.
Der Neubau folgt der Straßenflucht, besetzt die Ecke Stankeitstraße / Waisenstraße und definiert damit den Straßenraum. Entsprechend seiner gesellschaftlichen Relevanz, prägt das neue Leibniz-Gymnasium durch seine städtebauliche Positionierung das Stadtgefüge seiner Umgebung.
Ein eingeschossiger Sockel fügt sich nördlich direkt an den Altbau an. Ausgeführt in gleicher Materialität wie der Altbestand fungiert dieser als verbindendes Element. Auf dem Sockel entwickeln sich zwei dreigeschossige Gebäudeteile. Losgelöst von der vorhandenen Bausubstanz entstehen durch ihren Versatz auf natürliche Weise gegliederte Außenräume. Über den so geschaffenen Eingangshof an der Stankeitstraße öffnet sich das Gymnasium zum Stadtteil hin und bildet eine eindeutige Adresse. Als lebendiger Treffpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität kommt er dem gesamten Quartier zugute.
Das Erscheinungsbild wird maßgeblich durch den Kontrast vom Erdgeschoss zu den Obergeschossen geprägt. Ihre unterschiedliche Materialität gliedert den Neubau und nimmt dem Bauvolumen seine Massivität.
Die Architektur des neuen Gymnasiums als „Ermöglichungsraum“ und bietet neben selbstorganisiertem Lernen und angeleitetem Entdecken ebenfalls Raum zum Bewegen, Toben, Kreativwerden, Spiel, Ausruhen und zum Rückzug. Um all den unterschiedlichen Belangen Rechnung zu tragen, gliedert sich die Schule in klare Funktionsbereiche. Diese bestehen aus den Sport- und Gemeinschaftsflächen im Sockel, den Verwaltungs- und Pädagogenbereichen an der Nahtstelle zwischen Alt und Neu, den Fachraumclustern mit Außenflächen im ersten Obergeschoss und den Jahrgangsclustern im zweiten und dritten Obergeschoss. Im Gesamten entstehen mittels dieser Bausteine vielseitige und dennoch überschaubare Einheiten, die sich flexibel den speziellen Anforderungen anpassen lassen.
VgV-Verfahren 2024/2025
nach Wettbewerbserfolg (1. Preis)
Auftraggeberin: Stadt Essen, Immobilienwirtschaft
Generalplanung und Teamleitung: Katrin Kratzenberg
Generalplanung und stellvertretende Teamleitung: Kristina Jeske
Generalplanung und Projektleitung: Eva Faulhaber
Stellvertretende Projektleitung: Svenja Bonnes
BIM Koordination: Anna Büttner
Ausschreibung Vergabe: Josef Lehmann
Mitarbeit Planung: Theresa Mörz, Karen Schomer
Freianlagenplanung: TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung
Tragwerksplanung: Bergmeister GmbH
Technische Gebäudeausrüstung: PGH Ingenieure GmbH
Brandschutzplanung: HHP West Beratende Ingenieure GmbH
Rückbau: Grundbaulabor Bochum GmbH
Bauleitung: Ernst² Architekten AG
BRI: 33.801,28 m²
BGF: 8.604,44 m³













