Neubau eines humanistischen Gymnasiums mit zwei Sporthallen
Wettbewerbserfolg
Bei einem 2003 europaweit ausgelobten Wettbewerb für den Umbau und die Erweiterung des humanistischen Gymnasiums G. Carducci in Bozen erhielt unser Entwurf den 1. Preis und in der Folge den Aufrag für die Umsetzung der Planung.
Das im Jahre 1968 nach den Plänen der Architekten Dalla Bona und Zamolo errichtete Schulgebäude entsprach nicht mehr den heutigen funktionalen und didaktischen Anforderungen der Schule und sollte deshalb durch ein neues Gebäude ersetzt werden.
Im Zuge der Ausführungsplanung hat der unerwartete Bedarf an mehr Klassenzimmern und an einer zweiten Turnhalle dazu geführt, vom ursprünglich vorgesehenen Erhalt des Südflügels abzusehen und einen vollständigen Neubau zu errichten.
Neubau des italienischen, humanistischen Gymnasium G. Carducci
Der Neubau beherbergt 31 Normalklassen, Fachklassen und Nebenräume, die Verwaltungsbüros, ein Professorenzimmer, zwei Turnhallen und eine Bibliothek.
Die Gesamtanlage ist äußerst klar und rational strukturiert. Vom Vorplatz gelangt man über eine Stufenanlage zum Haupteingang. Dieser ist durch das auskragende Obergeschoss, charakterisiert, sowie durch die großzügige Verglasung. An der Ostseite entsteht eine direkte Verbindung zum derzeit geplanten Bozener Bibliothekenzentrum. Eine Garage mit 14 Stellplätzen liegt unter dem Eingangsplateau.
Im zur Mancistrasse ausgerichteten Baukörper befinden sich die Fachklassen und die Aula Magna. Im rechtwinklig dazu angeordneten Baukörper sind die Normalklassen und die Schulbibliothek untergebracht. Im Erdgeschoss befinden sich die mehr öffentlichen Bereiche der Schule, die Verwaltung, das Professorenzimmer und die Aula Magna.
Flure und Haupttreppe sind zentral angeordnet und ermöglichen eine einfache Orientierung im Gebäude. Die Treppe , die die Höhe des gesamten Gebäudes durchmisst, stellt die Verbindungen zu den Fluren und Klassenzimmern her. Die vollständig verglaste Pausenhalle lässt einen großen, Licht durchfluteten Raum entstehen, der eine angenehm wohnliche Atmosphäre für den täglichen Aufenthalt bietet.
Die Aula Magna ist direkt über dem Eingangsbereich erschlossen und steht als Mehrzweckraum für Versammlungen, Vorführungen und Ausstellungen zur Verfügung. Sie kann gegebenenfalls auch extern genutzt werden.
Gestaltung
Im Hinblick auf den funktionalen Charakters des Gebäudes wird eine reduzierte unaufdringliche Gestaltung angestrebt. Zentrales Gestaltungsthema ist das Spiel mit Kontrasten, mit kalten und warmen Materialien, glatten oder rauen Flächen.
Die Fassade des Neubaus besteht aus vorgehängten Betonfertigteilen aus hellem Sichtbeton mit glatter Oberfläche und aus einer Stahlkonstruktionen mit anthrazitfarbener Beschichtung und großen Glasflächen.
2011-2013
Wettbewerb 2003: 1. Preis
Auftraggeberin: Autonome Provinz Bozen vertreten durch Amt für Hochbau West
Entwurf / Generalplanung: karlundp
Bauleitung vor Ort: Ingenieurteam Bergmeister GmbH, Neustift-Vahrn, Italien
Mitarbeit: Christine Heß, Katrin Kratzenberg, Carolin Ruckdeschel, Claudia Wergin
Visualisierung: Sebastian Mulfinger
Fotos: Augustin Ochsenreiter, Bozen
BGF: 8.477 m²
BRI: 44.891 m³