Errichtung einer Kfz-Brücke und einer Rad- und Gehwegbrücke über das Hafenbecken
Einphasiger, nicht-offener Realisierungswettbewerb
Wettbewerbsaufgabe
Gegenstand des Wettbewerbs ist die Planung zweier Brücken, einer für den Kfz-Verkehr und einer für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen. Das Ensemble der beiden Brücken ist prägend für den Stadtraum des Hafenbeckens und der Promenaden rund um das Hafenbecken. Insofern kommt dem gestalterischen Zusammenspiel eine hohe Bedeutung zu. Neben den funktionalen Anforderungen an das künftige Ensemble sind gestalterische Fragestellungen sowie die Einbindung in den von verschiedenen Denkmälern geprägten Raum von Bedeutung.
Auch der Blick auf den Kölner Dom, der in der zentralen Achse des Hafenbeckens liegt, gilt eine besondere Beachtung.
Preis
Am 15.04.2021 erhielten wir zusammen mit Mayr Ludescher Partner Beratende Ingenieure PartGmbB vom Preisgericht den 1. Preis.
Auszug aus den Erläuterungen
„Die neuen Bauwerke sollen sich mit ihrer Tragwerksform – einer modernen Version des historischen Zügelgurtsystems – als ingenieurstechnische Bauwerke in den neuen Stadtraum einfügen aber auch auf den historischen Hafencharakter mit seinen Kränen und technischen Anlagen Bezug nehmen.
Die eleganten Bauwerke mit ihrem Gurtsystem und den geneigten sprengwerkartigen Stützen leiten ihre Gestalt dabei aus den konstruktiven ingenieurstechnischen Prinzipien ab, begreifen sich nicht nur als reines Ingenieurbauwerk, sondern vereinen ein breites Spektrum von Motiven in eine minimale, präzise, zeitgenössische Gestalt.“
Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll
„Das Tragwerkskonzept und die Materialität und konstruktive Ausformulierung werden vom Preisgericht als eine sehr gelungene Interpretation des industriellen Charakters des Ortes gewürdigt. Die Brückenfamilie ist als neues, filigranes Element im Hafen erkennbar und fügt sich dennoch zurückhaltend und elegant in das heterogene Umfeld ein. Der Entwurf passt sich überzeugend der existierenden Kranästhetik an, er scheint schlicht und funktional, aber dennoch mit einer überzeugenden skulpturalen Eigenständigkeit.
Der intime Hafenmaßstab des Deutzer Hafens wird respektvoll in diesem Entwurf verkörpert, wobei das Hafenbecken und der urbane Kontext in Fokus stehen. Die gewählte Gestaltung ermöglicht eine sehr gute Blickbeziehung in Richtung Kölner Dom und des ganzen Hafenbeckens. Die Spannkonstruktion gibt dem Hafenbecken Platz und Freiraum, so dass das Wasser im Mittelpunkt bleibt. Die direkte Verknüpfung der Fahrbahnebene der Kfz-Brücke mit der Promenade durch seitliche Treppenanlagen wird als geschickte Lösung gewürdigt. Der technische industrielle Charakter der Brücken passt sich sehr gut der Identität des Ortes an.“
Wettbewerb 2021: 1. Preis
Ausloberin: moderne stadt I Gesellschaft zur Förderung des Städtebaus und der Gemeindeentwicklung mbH, Köln
Mitarbeit: Martina Sauerer, Theresa Mörz
Tragwerksplanung: Mayr Ludescher Partner Beratende Ingenieure PartGmbB
Visualisierung: mulfinger 3D Visualisierungen