Im Rahmen eines 1995 ausgelobten EU-offenen Realisierungswettbewerbs für den Neubau der Justizvollzugsanstalt Kempten wurde unser Beitrag mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Die Anlage für 308 Strafgefangene und 30 Freigänger umfasst neben den Unterkünften für die Gefangenen zahlreiche unterschiedliche Funktionsbereiche, wie Verwaltung, Torwache, Fahrzeugschleuse, Arbeitsstätten und Sportanlagen.
Eine von Ost nach West verlaufende, 150 Meter lange Magistrale prägt die städtebauliche und funktionale Konzeption der Justizvollzugsanstalt. Die unterschiedlichen Funktionseinheiten reihen sich als jeweils separate Baukörper längs dieser Magistrale. An ihrer östlichen Spitze liegt die Torwache, Richtung Westen schließen sich der Bereich Besuch/Zugang/Verwaltung, drei Unterkunftsgebäude, zwei Bauten mit verschiedenen Freizeiteinrichtungen sowie eine Sporthalle mit angegliedertem Mehrzwecksaal an. Im Norden des Justizvollzugsanstaltsgeländes sind vier große Arbeitshallen sowie ein zentrales Technikgebäude angesiedelt.
Aufgrund der kammartigen Struktur der Anlage bilden sich unterschiedliche Innenhöfe, die zum Teil als Spazierhöfe genutzt werden, teilweise aber auch als Anlieferhof für Küche, Wäscherei und Werkstätten dienen.
Die einzelnen Baukörper weisen die gleiche Materialität auf, unterscheiden sich jedoch in Farbigkeit und Oberflächenbeschaffenheit. Die vorherrschenden Materialien Beton, Stahl und Betonstein wirken als Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Bauteilen.
Auszeichnungen / Preise
- Anerkennung beim thomaswechspreis – Architekturpreis für Schwaben 2004
Neubau einer Justizvollzugsanstalt für 308 Gefangene und 30 Freigänger
1999-2003
Wettbewerb 1995: 1. Preis
Auftraggeber: Freistaat Bayern, Bayerisches Staatsministerium der Justiz vertreten durch Staatliches Bauamt Kempten
Mitarbeit: Georg Linus Kestel, Robert Jany, Rafael Malenka, Norbert Engelhardt
Fotografie: Gerhard Hagen, Bamberg
BGF: 24.731 m²
BRI: 95.655 m³