Neubau von modularen Kindertagesstätten-Gebäuden
Aufgabe
Die Kindertagesstätten des TYPS MOKIB M120 Z wurden auf Basis eines Wettbewerbsentwurfes (KITA-Bau TYP 150 minus in Holzbauweise mit 150 Plätzen, reduzierbar auf 120 Plätze, 1. Preis, 2017) von karlundp als Generalplaner und Architekt, unter Federführung der Senatsverwaltung Berlin, in Zusammenarbeit mit den Bezirksämtern, errichtet.
Die Kindertagesstätten, mit bis zu 136 Plätzen, sind berlinweit an 5 Standorten realisiert worden. Durch die Planung als Typenbau sind Vorteile in Bezug auf eine schnelle Realisierbarkeit, sowie Wirtschaftlichkeit gegeben.
Preise
Die MOKIB-Kindertagesstätten wurden 2025 mit einer Anerkennung beim Holzbaupreis Berlin-Brandenburg ausgezeichnet. Außerdem wurden sie 2024 zum BDA Preis Berlin und 2023 zum DAM-Preis nominiert.
Typen
Die KITA-Gebäude des Typs M120 Z und M150 Z, beruhen trotz unterschiedlicher Gebäudegrößen auf der gleichen modularen Gebäudeplanung mit annähernd gleichen Anforderungen an Konstruktion, technische Ausrüstung, Ausstattung und Raumgrößen. Der Typenentwurf kann mit geringem Aufwand räumlich und gestalterisch an unterschiedliche, städtebauliche Anforderungen angepasst werden. Je nach Grundstückszuschnitt, Topografie, bestehender Bebauung, Baumbestand und Gründungsbedingungen kann der Grundriss gedreht oder gespiegelt werden.
Um den Flächenverbrauch zu minimieren und eine geringe Grundstückversiegelung zu erzielen, sind die Kitas dreigeschossig mit einem außenliegenden, zweiten Flucht- und Rettungsweg konzipiert. Dadurch wird zusätzlich eine möglichst große Freispielfläche geschaffen. Die Gebäude beinhalten im Einzelnen folgende Nutzungen: Gruppen- und Gruppennebenräume für Kinder unterschiedlicher Altersstufen, Garderobenbereiche in den Fluren, Multifunktions- und Funktionsräume, Büroräume, Sanitärräume, Abstellräume, Technikräume, Teeküchen und eine gewerbliche Zubereitungsküche mit Nebenräumen.
Idee
Leitidee der Innenräume ist die Schaffung einer lebendigen und identitätsstiftenden Raumlandschaft mit vielfältigen Orten und Ausprägungen. Die Nebennutzflächen sind einseitig im langen Riegel gegenüber den Gruppenräumen untergebracht. Großzügige Flächen bieten Raum für Spiel und Bewegung. Je zwei Einheiten aus Gruppen- und Gruppennebenraum mit zugehörigem Sanitärbereich ist eine offene Garderobe vorgelagert. Innerhalb der relativ großen Kita entstehen so kleine Doppeleinheiten, die den Kindern die Orientierung und Zugehörigkeit zu einer Gruppe erleichtern.
Gleichzeitig ermöglichen sich wiederholende Raumeinheiten eine wirtschaftliche Bauweise. Elementierte Wände und Decken sowie der hohe Vorfertigungsgrad gewährleisten kurze Bauzeiten vor Ort. Die klare Gebäudegeometrie mit übersichtlichem Erschließungssystem ist die Grundlage für das einfache Rettungswegekonzept. Die Geschosse werden in Nutzungseinheiten aufgeteilt, so dass auf notwendige Flure verzichtet werden kann.
Holz
Bei den Kindertagesstätten handelt sich um dreigeschossige, elementierte Massiv-Holzbauten aus Brettsperrholz mit vorgefertigten Fassadenelementen. Sie sind nicht unterkellert. Über den Einsatz von Holz für die tragenden Bauteile hinaus, ist der Baustoff sowohl an der Fassade als vorvergraute Douglasienholzschalung als auch im Inneren präsent. Sichtbare Holzbauteile werden gezielt bei Vorsatzschalen, Akustikdecken, Treppen und Innenausbauten wie den Garderobenmöbeln eingesetzt.
Die kompakte Bauweise und eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung reduzieren Wärmeverluste und wirken sich positiv auf den Energieverbrauch aus. Die Wärmeversorgung erfolgt – je nach Verfügbarkeit am Standort – durch Fernwärme oder durch eine Wärmepumpe. Bei den Bauteilaufbauten wird darauf geachtet, dass am Lebenszyklusende eine sortenreine Trennung der Baustoffe als Voraussetzung für das Recycling möglich ist.
Farbe
Die Individualisierung der Kitas an den unterschiedlichen Standorten erfolgt über eine standortspezifische Farbgebung. Vier verschiedene Farbkonzepte entsprechen den Elementen Erde (orange), Feuer (rot), Wasser (grün) und Luft (blau). Sie ermöglichen eine farbliche Reaktion der Gebäude auf ihre jeweilige Umgebung.
So wurde zum Beispiel für den von Havel, Teufelsseekanal und Aalemannkanal umflossenen Standort „Zu den Fichtewiesen“ in Spandau das Farbkonzept entsprechend dem Element Wasser gewählt. Die Farbgebung findet sich sowohl an der Fassade in Form der vorgesetzten Rettungswegbalkone und Sonnenschutzelemente wieder als auch im Inneren des Gebäudes. Hier unterstützen sie zugleich die Orientierung der Kinder innerhalb der Kita. Jede der vier Grundfarben wird mit drei unterschiedlichen Farbnuancen an einem Standort umgesetzt und bildet so eine Farbfamilie mit einem besonderen Farbklang.
Auszeichnungen / Preise
- Anerkennung beim Holzbaupreis Berlin-Brandenburg 2025
- Nominierung zum BDA Preis Berlin 2024
- Nominierung zum DAM Preis 2023
Links
>Anerkennung Holzbaupreis Berlin-Brandenburg 2025
>Nominierung zum BDA Preis Berlin 2024
>Nominierung zum DAM-Preis 2023 am 01. Juli 2022
>“Fünf auf einen Streich“ – Baunetz Meldung vom 08. November 2021
Anerkennung beim Holzbaupreis Berlin-Brandenburg 2025
Nominierung zum BDA Preis Berlin 2024
Nominierung zum DAM-Preis 2023
2017 – 2023
Wettbewerb 2017: 1. Preis
Auftraggeber: Land Berlin vertreten durch Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Berlin
Architekt /Generalplanung: karlundp
Teamleitung: Katrin Kratzenberg
Projektleitung: Katharina Tron, Ina Philipp
Mitarbeit: Sandra Humanes, Claudia Wergin
Fachplanung Tragwerk: Bergmeister GmbH, Neustift Vahrn, Italien
Fachplanung Gebäudetechnik: Bergmeister GmbH, Neustift Vahrn, Italien
Freianlagenplanung: Frank Kiessling Landschaftsarchitekten, Berlin
Fotografie: Jens Weber, München


















