Die Umfassungsmauer der JVA ist einzig im Bereich der Torwache geöffnet. Deswegen ist sie Dreh- und Angelpunkt jeglichen Verkehrs in und aus der Justizvollzugsanstalt. Vollzugs-Bedienstete und Verwaltungsmitarbeiter, aber auch Lieferanten, Besucher und Gefangene betreten die Anstalt über die Personenschleuse. Alle Fahrzeuge des Liefer- und Entsorgungsverkehrs sowie Gefangenentransporte werden über die Fahrzeugschleuse abgewickelt.
Erst wenn das innere Schleusentor geschlossen und das ausfahrende Fahrzeug mittels Unterbodenkameras und Herzschlagdetektoren kontrolliert wurde, öffnet sich das äußere Schleusentor um die Ausfahrt des Fahrzeuges zu ermöglichen.
Der Neubau des Torwachgebäudes ist als einziger Zugang für Gefangene, Mitarbeiter und Besucher die „Visitenkarte“ der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim. Für die Insassen ist sie nach Ende der Haft gleichzeitig das Tor zurück in die Freiheit.
Der Baukörper gliedert sich in zwei Bereiche. Das Erdgeschoss beherbergt den zentralen Torwachraum, die getrennten Zugänge für Besucher und Mitarbeiter, die zweispurige Fahrzeugschleuse sowie den Besucherkontroll- und Wartebereich. Das Obergeschoss mit den Garderoben für die Mitarbeiter ist ein geschlossener, metallverkleideter Kubus, der gleichzeitig das Dach der Torwache bildet.
Eine umlaufende gläserne Fuge trennt den Kubus vom restlichen Gebäude, so dass er über der Außenmauer und dem Zugangsgebäude zu schweben scheint. Die Ablösung des Obergeschosses sorgt, zusammen mit der reflektierenden Lichtdecke im Besuchs- und Kontrollbereich, für ein helles, großzügiges Raumgefühl.